Die Reise

Schreib einfach. Schreib Worte ohne Ziel. Gib schwarze Zeichen ein und warte ab, wohin die Reise geht.

Ein Reisender wirft euch in den Kofferraum. Möglich, dass er mit seinem alten Volvo nur bis Straßburg kommt statt nach Paris. Was kümmert es dich. Ist es nicht gleich und egal, ob Worte nach Straßburg oder nach Paris führen? Beides schöne Städte, beide dir lieb. In beiden warst du lange nicht mehr. Soll doch der Reisende in Straßburg stranden, mit euch als Nachtlektüre.

Wundersam. Dieser Blick auf den in der Tiefsee der Nacht  licht schwebenden Bahnhof von Straßburg. Alle Schwere fällt von euch ab. Ihr seid beschwipst.

Der nächste Morgen verwischt jeglichen Zauber. Der Reisende, deine Worte und du - ihr drei - übernächtigt auf dem zugigen Bahnsteig.  Als Vierter im Bund euer Kater, gefährlich am Rand balancierend. Der TGV tost ein, reißt euren Weltschmerz um und greift euch auf. Ab nach Paris. Da wolltest du doch hin!
In Paris lasst ihr eure Seufzer die Seine hinab segeln, ihr spult den Film weiter und sehnt hinwärts nach London, in Zukunftstunneln reisend, die ganze Last der Meere schon auf euren Schultern spürend.  Angst mischt sich leicht ins schwere Gepäck.

Schreib einfach. Ist doch unwichtig, ob deine Worte wissen, wie und wo sie landen. Hauptsache unterwegs. 


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