der Engel und ich

Keiner hat so viel Spaß an deinen Missgeschicken
wie dein Schutzengel. (Elisabeth Kübler-Ross)


Das ist doch mal eine Aussage! Ich hab schon oft vermutet, dass dieser Engel, der mir ständig nachspioniert, viel Spaß an mir hat. In den falschen Momenten natürlich. Normalerweise sieht er pubertär verdruckst aus, stehen geblieben wahrscheinlich, während ich mich doch weiterentwickelt habe, hoffe ich. Seine Pickel scheinen für die Ewigkeit geschaltet. Ich hatte seit einer Ewigkeit keine mehr, jetzt tauchen sie plötzlich wieder auf. Etwas kehrt sich um. Vielleicht nähern wir uns wieder an, er und ich. Seine Haare leicht fettig, zu lang natürlich. Meine zwar kurz, aber immer pflegebedürftiger. Er schadenfroh, das weiß ich jetzt, ich … na ja, ich auch, wenn ich ganz ehrlich bin. Also sind wir uns ähnlicher als ich dachte. Und das beruhigt mich ungemein, denn ein Engel kann nicht ganz schlecht sein, also bin ich irgendwie ganz gut.

Was mir fehlt sind die Flügel. Die würde ich ihm gern abschwatzen, nur für einen kurzen Rundflug, zur Probe sozusagen. Er bekäme sie auch garantiert zurück. Ich fliege nämlich gern. Auch das haben wir gemeinsam, mein Engel und ich.

Er ist menschlich, ich bin engelsgleich. Manchmal.

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