Katzengesang

ich streich um die Brücke
von mir zu dir
ganz verstohlen
reib mich an ihr

ich spiel Himmel und Hölle
ist beides hier
nur ein Katzenbuckel 
von dir zu mir

Foto: Katrin Schäflein www.picturepilot.de

schlafraum

tonlos singende stille
schillernde hülle keimraum
für töne keimzeit für träume
haltlos schwingende räume
verwoben in uralten mustern
kreuzen sich pfade finden sich
träume

pole-position

die erde dreht sich
nicht immer
in die selbe richtung

ein schwindel kaum spürbar
ein lauschen ein winziges neigen
hierhin oder dorthin

abhängig von inneren gezeiten
ist mir das eine lieber als das andere
das andere lieber als das eine

am liebsten hänge ich
kopfunter wind in den kurzen haaren
die füße fest im pol verankert

pole-position der kleine prinz

zärtlichkeiten

ungeahnte zärtlichkeiten streifen
raschelnd durch die gräser
deiner tage zupfen flüsternd
an den saiten deines glücks

blumen die am boden lagen
heben horchend ihre köpfe

lächelnd ziehen weiße schafe übers
blaue feld des morgens überlassen
nachts das zelt schwarzen
hunden die dort jagen

vom Paddeln und Treiben

Flüsse fließen, was sollen sie auch anderes tun
zurück im großen braunen Fluss
treibe ich
treibe

träge folgen meine Augen denen
die sich querlegen im Strom
ich lächle flüchtig
und treibe

Wasser fließt, was sollte es auch anderes tun
wenn mich die Unrast überkommt paddle ich
gegen den Strom
wie ein großer schwarzer Hund
bis zur Erschöpfung
eine salziger Tropfen rinnt in den süßen Fluss
und ich lasse mich treiben
treibe
auf mich wartet das Meer

Foto: Katrin Schäflein www.picturepilot.de