Paradies

Ein Garten. Es fließt Wasser und roter Wein, und es gibt gutes Brot in Hülle und Fülle. Und Du bist da.

Mehr als … sagst Du, mehr als Wein, der von selbst in den Mund fließt, und mehr als Brot, das wie selbstverständlich da ist.

Mehr als … , sagst du, das ist das Paradies.
Nicht mehr Wein, nicht mehr Brot. Mehr als das, was uns von selbst zufällt.

Mehr als ...du und ich?

Märzenbecher

die Unruhe
      vielleicht der Frühling

in den blauen Augen des Schäfers
treiben die Wolken

ein Gurgeln
aus den endlos verschlungenen
Gedärmen der Erde
inmitten von Märzenbechern
sprudelt Wasser
den Zug der Wolken
fröhlich nachäffend

die Unruhe
      vielleicht der Frühling

deine Augen
spiegeln mir den Himmel


street photographie























so tun als ob
damit der schnappschuss
nicht in der luft
hängen bleibt

foto: jim martin

 

der rote Milan

du verführst die Nachtschwalben
lässt sie den Regenbogen träumen
auf dem du gleitest
als seist du ein Fisch
als seist du eine Schlange

du zähmst die Dunkelkrähen
sie halten Wache
an deinem Lager

du lockst die diebische Elster
in deine Herzkammer
und setzt sie dort fest

aber der rote Milan
dreht seine Bahnen
ungerührt


kleine wilde nacht

dich biegen unter küssen
wie ein fisch ins dunkelwasser
atemnetze horchend
hand auf dem haar
der traumhülle leichtflüchtig
nachtgeborener gedanken
bevor du anker wirfst
im ersten vogelruf

frühlingstreiben

ein böiger wind regnet
den winter vollends
den bach hinunter und
die erde treibt grüne spitzen
noch schamhaft verhüllt
schmale musliminnen
in grünen gewändern
du ahnst schon
was der frühling alles
hervor locken wird
Sie
unbeschreiblich
weil sehr weiblich

Er
unbeschrieben
weil so fremd geblieben

Nachts

dicht
.
Herzwand an Herzwand
Atem in Atem verflochten
Der Duft der blinden Blume
Schlafmohn
Zwischen dir und mir
ein Hauch Raum



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