In meinem Leben gibt es drei lange Rolltreppen. Sie rollen aus der Unterwelt der städtischen Verkehrsverhinderungsbetriebe (kurz VVS) hoch ins Tageslicht. Wenn sie rollen. Meistens rollen sie nicht. Oder eine rollt nicht. Oder zwei rollen nicht, nur eine. Oder nur die letzte, oberste rollt nicht. Das bedeutet: zwei lange Treppen wieder hinabsteigen, einen ewig langen Bahnsteig wieder entlang gehen bis zu einem Aufzug auf der anderen Seite, der auch nicht aufzieht. Oder doch. Man weiß nie.
Ich bin ja Gott-sei-Dank noch gut zu Fuß. Aber, was machen
die anderen? Die Alten, die Fußkranken, die mit dem Herzschrittmacher, die
Kleinkindträgerinnen, die Lidl-Besucher, die Maulwürfe?
Die Maulwürfe, das ist mal klar, die freuen sich. Die sind
froh, dass sie endlich wieder Arbeit haben. Sie buddeln einen Kamin senkrecht
nach oben, reiben sich dann die Augen klar
und linsen geblendet in die Sonne. Ha!
Tja - ich bin kein Maulwurf, sondern gehöre zur Gattung der
Sonnenanbeter.
Mein Leben ist spannend. Jeden Tag was Neues. Immer flexibel
bleiben. Den Rolltreppen ein Eigenleben zugestehen. Die, die zufällig rollt,
anerkennend streicheln. Die anderen links oder rechts liegen lassen.