wenn du nicht da bist
und es wird dunkel
dann kriecht ein Sehnen
über die Bettdecke
wenn dazu der Mond
voll und rund ist
besoffen
von seiner eigenen Fülle
dann hilft nur
Füße warmhalten
mit einer Bettkatze
sonst ist's arg
wenn's arg wird
dann flüstern die Schatten
aus den Ecken
und hauchen ins Ohr
und es hilft nur
unter die Decke kriechen
und so tun als schliefe
das kleine ich
und es wird dunkel
dann kriecht ein Sehnen
über die Bettdecke
wenn dazu der Mond
voll und rund ist
besoffen
von seiner eigenen Fülle
dann hilft nur
Füße warmhalten
mit einer Bettkatze
sonst ist's arg
wenn's arg wird
dann flüstern die Schatten
aus den Ecken
und hauchen ins Ohr
und es hilft nur
unter die Decke kriechen
und so tun als schliefe
das kleine ich
3 Kommentare:
Und auf einmal steht es neben dir
Autor: Joachim Ringelnatz
Und auf einmal merkst du äußerlich:
wieviel Kummer zu dir kam,
wieviel Freundschaft leise von dir wich,
alles Lachen von dir nahm.
Fragst verwundert in die Tage.
Doch die Tage hallen leer.
Dann verkümmert deine Klage ...
Du fragst niemanden mehr.
Lernst es endlich, dich zu fügen,
von den Sorgen gezähmt,
willst dich selber nicht belügen,
und erstickst es, was dich grämt.
Sinnlos, arm erscheint das Leben dir,
längst zu lang ausgedehnt. –
Und auf einmal –: Steht es neben dir,
an dich gelehnt –
Was?
Das, was du so lang ersehnt.
Eines der berührendsten Gedichte von Joachim Ringelnatz (1883-1934) handelt über Einsamkeit und spätes Glück im Alter.
dieser Kommentar schrieb Elvira Neundorf, Stuttgart
Und auf einmal steht es neben dir
Und auf einmal merkst du äußerlich:
wieviel Kummer zu dir kam,
wieviel Freundschaft leise von dir wich,
alles Lachen von dir nahm.
Fragst verwundert in die Tage.
Doch die Tage hallen leer.
Dann verkümmert deine Klage ...
Du fragst niemanden mehr.
Lernst es endlich, dich zu fügen,
von den Sorgen gezähmt,
willst dich selber nicht belügen,
und erstickst es, was dich grämt.
Sinnlos, arm erscheint das Leben dir,
längst zu lang ausgedehnt. –
Und auf einmal –: Steht es neben dir,
an dich gelehnt –
Was?
Das, was du so lang ersehnt.
Eines der berührendsten Gedichte von Joachim Ringelnatz (1883-1934) handelt über Einsamkeit und spätes Glück im Alter.
dankeschön, Evi
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