ihr seid unsre kinder

ihr seid unsre kinder

wir sind stolz

wir haben euch erzogen
zu menschen
in zeiten des friedens

wir sind froh

dass ihr
noch keinen krieg
am eigenen leib
erleben musstet

wir sind hilflos

wir können
euch nicht bewahren
vor der gewalt
die an unseren ufern
strandet

wir haben nichts gelernt

aufgewachsen in zeiten
des friedens
haben wir kein handwerkszeug
keine ahnung keinen plan
für den umgang
mit roher gewalt
mit drohendem chaos
mit sinnloser zerstörung

verzeiht uns
dass wir nur schwache
menschen sind

2 Kommentare:

Wortgarage hat gesagt…

Auch wenn uns das ja hilflos dastehen lässt und wir keine Antworten auf etwas haben, was Frage um Frage hinterlässt, haben wir - denke ich - zwei Möglichkeiten: Die Menschen, die uns wichtig sind, um eine Spur mehr zu lieben und das zu zeigen und dankbar zu sein und das zu zeigen, was uns an Gutem widerfährt.
Das mag sich beinahe kitschig anhören, soll es aber gar nicht sein. Ich bin zutiefst überzeugt, dass wir immer wieder dort beginnen können, Zeichen zu setzen, wo wir unterwegs sind.

Ich grüße Dich herzlichst und wünsche Dir gute Tage.

Hermann Josef

Jorge D.R. hat gesagt…

manchmal tut es mir schon gut
wenn jemand
die Hilflosigkeit
in worte fasst