Das Gold

Herbstsonne, ihr Eindringen in den Raum, in dem ich bin, allein, ohne.
Das Nebeltuch wie fortgeblasen.Grau, golden übertüncht.
Gold auf dem Bild, Gold auf der Wand, Gold auf dem alten Holztisch, Gold auf den goldgelben Kissen des Sofas, Gold auf meinen geschlossenen Augenlidern. Herzgold. Das Gold der müde hängenden Blätter des Kirschbaums in Nachbars Garten. Das Gold der Bank draußen auf dem Balkon. Da sitzt es, das Gold, und ruht sich aus im eigenen Licht. Alter Mann, der seine vorletzte Zigarette raucht. Abendgold kommt von Westen, versinkt in Wolkenkissen, zögernd, zusammen mit der Sonne. Die beiden sind schon lange ein Paar. Schon ewig.

Foto: Isabella Kramer

4 Kommentare:

Bernd Balder hat gesagt…

Lb. Isabella,

wunderschön eingefangen. Man sehnt sich nach Gold in diesen Tagen. Schöne Bilder.

LG
Bernd

Anonym hat gesagt…

Goldener Samstagmorgen, Blick in deinen Blog und Blick zum Fenster hinaus: Hinter den Hagebutten leuchtet das von der Sonne beschienene Feld mit dem wilden Brombeergestrüpp, als hätte es sich einen Mantel aus Brokat übergezogen. Kostbarer Morgen. Einen herzlichen Gruß zu dir hoch Jeannette

herbst.zeitlosen hat gesagt…

Brokat, das ist auch schön. Hier ist es heute leider grau, aber das Gold wird schon wieder kommen in diesen Raum, der den ganzen Tag licht ist.
Grüße nach unten
Monika

isabella kramer - veredit hat gesagt…

wortgolden !! ... wundervoll zum nachglühen.

schön ist das, so schön!